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Hinweis: Der Beitrag kann aufgrund neuerer Rechtsprechung oder Gesetztesänderung nicht mehr dem aktuellen Rechtsstand entsprechen.
4 Minuten Lesezeit (802 Worte)

Dropshipping: Funktionsweise, Preiskalkulation, Steuern

Was ist Dropshipping und wie funktioniert es?

  1. Der Kunde bestellt die Ware auf der Internetseite des Unternehmers.
  2. Der Unternehmer unterhält in der Regel kein eigenes Warenlagen. Daher bestellt er aktiv oder sein Portal bestellt automatisch die Ware beim Lieferanten.
  3. Der Lieferant liefert direkt an den Kunden.

Dropshipping wird auch als Streckengeschäft, Streckenhandel, Direkthandel, Direktversand oder Fulfillment, Streckenhandel bezeichnet.

Dropshipping-Anbieter präsentieren die Warenpalette auf einem eigenen Internet-Shop. Dabei werden die Waren vom Shop-Betreiber selbst nicht erworben und gelagert. Die Waren werden von den Kunden erst bestellt und bezahlt, dann werden diese vom Shop-Betreiber beim Lieferanten bestellt und der Produzent bzw. Lieferant versendet die Waren direkt an den Kunden.

Dropshipping ermöglicht es demnach Unternehmern, waren zu handeln, die sie selbst nicht vorhalten müssen.

Praktisch laufen die Prozesse wir folgt ab: Die Kunden bestellen Produkte in dem Onlineshop. Die Bestelldaten werden an den entsprechenden Lieferanten weitergeleitet. Aufgrund der meist geringeren Bestellmengen liegt der Preis bei Dropshipping etwas höher als der Großhandelspreis (dafür entfallen ja hier die Lagerkosten). Der Lieferant verpackt und versendet die Waren im Namen des Shop-Betreibers direkt an den Kunden.

Der Dropshipp hat meistens selbst keinen Einfluss auf die Produktqualität und die Lieferzeit. Daher ist es wichtig, dass vertrauenswürdige und zuverlässige Lieferanten vorhanden sind.

Was sind die wichtigsten Kostenpositionen?

Dropshipping bietet die Möglichkeit ohne größere Vorkosten ein Handelsgeschäft zu starten. Die wesentlichen Kostenpositionen sind die Kosten für den Online-Shop und die Gebühren für die Lieferanten. Diese werden erhoben, damit sie den direkten Versand an die Kunden übernehmen. Hierbei gibt es natürlich einen gewissen Spielraum.

Den Dropshippern muss sich bewusst machen, dass für eine verantwortungsvolle Planung des Geschäftsmodells und der Kalkulation der Marge, die anfallenden Gebühren und Kosten mit den Lieferanten gut verhandelt werden müssen.

Das Dropshipping unterscheidet sich vom konventionellen (Online)Handel in mehreren Punkten:

  • höhere Versand- und Verpackungskosten,
  • keine Vorfinanzierung der Waren,
  • dadurch keine Kapitalbindung,
  • keine Lagerkosten,
  • keine eigene Versandlogistik,
  • höhere Kosten für den Wareneinsatz,
  • geringere Stückzahlenabnahmen beim Lieferanten,
  • dadurch kaum Rabatte beim Händler,

Wie startet man Dropshipping richtig?

  1. Der erste wichtige Schritt ist die Einrichtung eines gut funktionierenden Online-Shop. Oft werden hierfür leistungsstarke Komplettlösungen aus einer Hand angeboten. Der Shop sollte regelmäßig überarbeitet und optimiert werden. Wichtig ist weiterhin eine Suchmaschinenoptimierung (SEO) und das Marketing.
  2. Wichtig ist es von Anbeginn eine durchdachte Marketing-Strategie zu besitzen. Es gilt die gewünschte Zielgruppe zu finden und anzusprechen und deren Produkte zu formulieren. Hierbei helfen Google, die sozialen Medien und Influencer. Gezielte Werbeanzeigen schaffen den nötigen Traffic. Immer sollten die Wünsche der Kunden im Fokus gehalten werden.
  3. Der Onlineshop sowie der gesamte Bestell- und Verarbeitungsprozess müssen absolut rechtssicher aufgestellt sein. Dies betrifft auch den Datenschutz, die Datensicherheit, Rückgaberechte und Ersatzansprüche. Dies sollte mit einem Rechtsanwalt organisiert werden.
  4. Im Vorfeld sollten die steuerlichen Verpflichtungen und Aspekte durchleuchtet werden. Dies sollte unbedingt mit einem Steuerberater besprochen werden. Zu planen sich hierbei die umsatzsteuerlichen Besonderheiten des Dropshipping, die Einkommen und Gewerbesteuer und gegebenenfalls bei Gründung einer Kapitalgesellschaft auch die Körperschaftsteuer und der notarielle Gründungsvorgang.

Zu überlegen ist weiterhin, ob gut laufende und oft gekaufte Artikel zur Erhöhung der Marge nicht in größeren Stückmengen bestellt werden und gelagert werden. Und nicht so gut laufende Produkte rein über Dropshipping vertrieben werden - sozusagen als Hybridlösung.

Was ist steuerlich zu beachten?

Wir das Unternehmen als Einzelunternehmen gegründet, muss lediglich eine Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt erfolgen (Kosten ca. 20€ bis 60€) und eine steuerliche Erfassung beim Finanzamt vorgenommen werden. Das Finanzamt erteilt dann eine Steuernummer für die Gewinnermittlung und für die Umsatzsteuer. Beim Finanzamt sollte gleich auch die Erteilung der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UStIDNr) beantragt werden. Diese wird dann vom Bundeszentralamt für Steuern ausgestellt.

Die UStIDNr ist wichtig für den umsatzsteuerfreien innergemeinschaftlichen Einkauf und ggf. Verkauf der Waren zu gewährleisten.

Soll das Unternehmen als Personengesellschaft (GbR, OHG, KG, GmbH & Co KG) gelten deren spezielle Regelungen. Ebenso, wenn eine Kapitalgesellschaft (UG oder GmbH) gegründet werden soll. Für alle Fragen stehen wir zur Seite.

Grundsätzliche Steuern, die beim Dropshipping entstehen, sind:

  • Einkommensteuer, Soli-Zuschlag und ggf. Kirchensteuer bei Einzelunternehmen oder Personengesellschaften,
  • Körperschaftsteuer und Soli-Zuschlag bei Kapitalgesellschaften,
  • Gewerbesteuer bei Einzelunternehmen, Personen- und Kapitalgesellschaften,
  • Umsatzsteuer bei Einzelunternehmen, Personen- und Kapitalgesellschaften.

1. Einkommensteuer/Körperschaftsteuer

Die Einkommensteuer besteuert das zu versteuernde Einkommen von natürlichen Personen. Also die Summe aller Einkünfte abzüglich der möglichen Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen usw. Je höher das Einkommen, desto höher ist die Einkommensteuer. Diese reicht von ca. 13% bis 42% bzw. 45% (Reichensteuer).

 Die Körperschaftsteuer besteuert das Einkommen von Körperschaften; z.B. GmbH, UG oder AG. Diese beträgt grundsätzlich 15%.

2. Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer beträgt in Deutschland in den gängigsten Fällen 19% und 7%. Hierüber hinaus gibt es auch noch weitere Steuersätze oft in land- und fortwirtschaftlichem Zusammenhang. 

3. Gewerbesteuer

Die Gewerbesteuer besteuert den Gewinn eines Gewerbebetriebes. Damit hier keine doppelte Besteuerung zur Einkommensteuer entsteht, kann die Gewerbesteuer (in bestimmtem Rahmen) an die Einkommensteuer angerechnet werden; also in Abzug gebracht werden. Damit soll eine doppelte Besteuerung des selben Gewinns vermieden werden.

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Mittwoch, 01. Mai 2024

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