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Hinweis: Der Beitrag kann aufgrund neuerer Rechtsprechung oder Gesetztesänderung nicht mehr dem aktuellen Rechtsstand entsprechen.
2 Minuten Lesezeit (350 Worte)

Finanzierung betrieblicher Investitionen auch über Kontokorrentkonto begünstigt

Ich hatte bereits in einem früheren Artikel die wirtschaftlich nicht immer richtige Handhabung der Finanzverwaltung hinsichtlich der Zinsaufwendungen bei Anschaffung von Anlagevermögen beschrieben. Nun kommt der BFH meinem Standpunkt hierzu einen Schritt entgegen.

Es ist nunmehr für den § 4 Abs. 4a EStG nicht entscheidend, ob Anlagevermögen durch ein Darlehen finanziert wurde oder über ein Kontokorrentkonto.

Die Sichtweise zur Finanzierung von Umlaufvermögen wird sicherlich auch bald geändert werden.

"Pressemitteilung Nr. 39/2012 vom 6. Juni 2012 Urteil vom 23. Februar 2012 IV R 19/08

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat mit Urteil vom 23. Februar 2012 IV R 19/08 entschieden, unter welchen Voraussetzungen Schuldzinsen für ein Investitionsdarlehen, das auf ein Kontokorrentkonto ausgezahlt wurde, sowie Schuldzinsen für das Kontokorrentkonto selbst als Betriebsausgaben abgezogen werden können, wenn der Unternehmer Überentnahmen getätigt hat.

Der Abzug von Schuldzinsen als Betriebsausgaben wird durch § 4 Abs. 4a des Einkommensteuergesetzes eingeschränkt, wenn der Unternehmer mehr aus dem Betriebsvermögen entnommen hat, als dem Betrieb zuvor durch Einlagen und Gewinne zugeführt worden ist (sog. Überentnahmen). Ausgenommen von dieser Abzugsbeschränkung sind nur Schuldzinsen für Darlehen zur Finanzierung von Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens (Investitionsdarlehen). Werden Darlehensmittel auf ein betriebliches Kontokorrentkonto überwiesen, von dem in der Folgezeit nicht nur die Anlagegüter, sondern auch sonstige (betriebliche und private) Aufwendungen bezahlt werden, stellt sich die Frage, inwieweit die Darlehensmittel tatsächlich gerade zur Anschaffung der Anlagegüter verwendet wurden. Denn nur die dafür entstandenen Schuldzinsen sind unbeschränkt abziehbar. Der BFH unterstellt nun in Anlehnung an eine Handhabung der Finanzverwaltung, dass die innerhalb von 30 Tagen vor oder nach Auszahlung der Darlehensmittel tatsächlich über das entsprechende Kontokorrentkonto bezahlten Investitionen mit den aufgenommenen Darlehen finanziert wurden. Beträgt der Zeitraum mehr als 30 Tage, kann der Unternehmer den Zusammenhang zwischen Auszahlung der Darlehensmittel und Bezahlung der Wirtschaftsgüter im Einzelfall nachweisen.

Darüber hinaus entschied der BFH, dass auch Kontokorrentzinsen, die durch die Finanzierung von Anlagevermögen entstehen, unbegrenzt abziehbar sind. Die Aufnahme eines gesonderten Darlehens ist nach Meinung des BFH - abweichend von der Handhabung der Finanzverwaltung - nicht erforderlich.

Bundesfinanzhof Pressestelle Ismaninger Straße 109 81675 München Telefon 089/9231-233 www.bundesfinanzhof.de"

Quelle: rws-Verlag online, 06.06.2012

cpm - Steuerberater Claas-Peter Müller, Hamburg

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Freitag, 26. April 2024

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