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Hinweis: Der Beitrag kann aufgrund neuerer Rechtsprechung oder Gesetztesänderung nicht mehr dem aktuellen Rechtsstand entsprechen.
3 Minuten Lesezeit (560 Worte)
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Ist-Besteuerung im Gründungsjahr

Der Gesetzgeber hat Arbeitgebern die Möglichkeit gegeben, Teile der Gehälter steuerfrei zu stellen, wenn sie für die entstehenden Kosten zur Unterbringung und Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern in Kindergärten oder diesen vergleichbaren Einrichtungen gezahlt werden. Kinder, die zwar schulpflichtig sind, aber mangels Schulreife vom Schulbesuch vorerst befreit sind, zählen auch als nicht schulpflichtig.

Hierbei gibt es vier Möglichkeiten, wie die Leistungen des Arbeitgebers durch den Arbeitnehmer genutzt werden können:
  1. als steuerfreien Sachbezug für einen Betriebskindergarten,
  2. als steuerfreier Sachbezug für eine vergleichbare betriebliche Einrichtung,
  3. Geldzuwendung an den Arbeitnehmer zum Ausgleich der entstandenen Kosten,
  4. Geldzuwendung an eine betriebsfremde Einrichtung.
Gemäß der Richtlinie 3.33 LStR 2011 sind folgende Einrichtungen begünstigt:
  • Schulkindergärten,
  • Kindertagesstätten,
  • Kinderkrippen,
  • Tages- und Wochenmütter,
  • sonstige Ganztagspflegestellen.
  • Zu beachten ist hierbei, dass ausschließlich die Unterbringung und Betreuung steuerfrei gestellt werden. Vermittlungsaufwendungen zählen nicht darunter.
Auch hier ist zu beachten, dass nur die Leistungen des Arbeitgebers steuerfrei gestellt werden, die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gezahlt werden. Gehaltsumwandlungen scheiden also aus. Eine Umwandlung von freiwillig gezahlten Leistungen wie Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld ist jedoch möglich (BFH,01.10.2009, IV R 41/07).

Eine wertmäßige Begrenzung des Zuschusses ist nicht gegeben.

cpm - Steuerberater Claas-Peter Müller, Hamburg

Richtline R 3.33 LstR 2011 Unterbringung und Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern
(1) Steuerfrei sind zusätzliche Arbeitgeberleistungen (>Absatz 5) zur Unterbringung, einschließlich Unterkunft und Verpflegung, und Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern des Arbeitnehmers in Kindergärten oder vergleichbaren Einrichtungen. Dies gilt auch, wenn der nicht beim Arbeitgeber beschäftigte Elternteil die Aufwendungen trägt. Leistungen für die Vermittlung einer Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeit durch Dritte sind nicht steuerfrei. Zuwendungen des Arbeitgebers an einen Kindergarten oder eine vergleichbare Einrichtung, durch die er für die Kinder seiner Arbeitnehmer ein Belegungsrecht ohne Bewerbungsverfahren und Wartezeit erwirbt, sind den Arbeitnehmern nicht als geldwerter Vorteil zuzurechnen.

(2) Es ist gleichgültig, ob die Unterbringung und Betreuung in betrieblichen oder außerbetrieblichen   Kindergärten erfolgt. Vergleichbare Einrichtungen sind z. B. Schulkindergärten, Kindertagesstätten,   Kinderkrippen, Tagesmütter, Wochenmütter und Ganztagspflegestellen. Die Einrichtung muss gleichzeitig zur   Unterbringung und Betreuung von Kindern geeignet sein. Die alleinige Betreuung im Haushalt, z. B. durch Kinderpflegerinnen, Hausgehilfinnen oder Familienangehörige, genügt nicht. Soweit Arbeitgeberleistungen auch den Unterricht eines Kindes ermöglichen, sind sie nicht steuerfrei. Das Gleiche gilt für Leistungen, die nicht   unmittelbar der Betreuung eines Kindes dienen, z. B. die Beförderung zwischen Wohnung und Kindergarten.

(3) Begünstigt sind nur Leistungen zur Unterbringung und Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern. Ob ein Kind schulpflichtig ist, richtet sich nach dem jeweiligen landesrechtlichen Schulgesetz. Die Schulpflicht ist aus   Vereinfachungsgründen nicht zu prüfen bei Kindern, die
  1. das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder
  2. im laufenden Kalenderjahr das 6. Lebensjahr nach dem 30. Juni vollendet haben, es sei denn, sie sind vorzeitig eingeschult worden, oder
  3. im laufenden Kalenderjahr das 6. Lebensjahr vor dem 1. Juli vollendet haben, in den Monaten Januar bis Juli dieses Jahres.
Den nicht schulpflichtigen Kindern stehen schulpflichtige Kinder gleich, solange sie mangels Schulreife vom Schulbesuch zurückgestellt sind.

(4) Sachleistungen an den Arbeitnehmer, die über den nach § 3 Nr. 33 EStG  steuerfreien Bereich hinausgehen, sind regelmäßig mit dem Wert nach § 8 Abs. 2 Satz 1 EStG dem Arbeitslohn hinzuzurechnen. Barzuwendungen an den Arbeitnehmer sind nur steuerfrei, soweit der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber die zweckentsprechende Verwendung nachgewiesen hat. Der Arbeitgeber hat die Nachweise im Original als Belege zum Lohnkonto aufzubewahren.

(5) Die Zusätzlichkeitsvoraussetzung erfordert, dass die zweckbestimmte Leistung zu dem Arbeitslohn hinzukommt, den der Arbeitgeber arbeitsrechtlich schuldet. Wird eine zweckbestimmte Leistung unter Anrechnung auf den arbeitsrechtlich geschuldeten  Arbeitslohn oder durch dessen Umwandlung gewährt, liegt keine zusätzliche Leistung vor. Eine zusätzliche Leistung liegt aber dann vor, wenn sie unter Anrechnung auf eine andere  freiwillige Sonderzahlung, z. B. freiwillig gezahltes Weihnachtsgeld, erbracht wird.    Unschädlich ist es, wenn der Arbeitgeber verschiedene zweckgebundene Leistungen zur Auswahl anbietet oder die übrigen Arbeitnehmer die freiwillige Sonderzahlung erhalten.
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Dienstag, 16. April 2024

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